Klima, Flora und Fauna

Das Klima

Der Kilimandscharo unterliegt einem ganz eigenen Rhythmus. Die Extreme lassen die Tage zum Sommer und die Nächte zu frostigen Wintern werden. Wie der gesamte Norden Tansanias profitiert auch der Kilimandscharo von zwei Regenzeiten.

Die Zonen am Berg umfassen tropische Klimazonen am Fuß des Berges und Arktis-ähnliche Zonen am Gipfel. Der Grund für die Verschiedenheit ist dadurch erklärbar, dass die Lufttemperatur mit jeder Zunahme von 200 Höhenmetern um 1 °C fällt. Je kälter es wird, umso spärlicher tritt pflanzliches Leben auf. Am üppigsten gedeiht es bekanntlich dort, wo es warm und feucht ist. Damit einher geht auch das Tierleben.

Flora und Fauna

Der Berg wird in fünf Vegetationsgürtel unterteilt. Jeder ist im Durchschnitt etwa 1000 m mächtig und bildet für sich eine eigene kleine Welt. Jede Zone unterliegt dem jeweiligen Zusammenspiel der Faktoren Temperatur, Höhe, Niederschlag, Sonnenintensität und Bodengüte.

Gerade dort, wo der Boden jede Nacht gefriert, ist es für die Pflanzen nicht einfach, Wurzeln auszubilden. Nur den widerstandsfähigen Gräsern, Moosen und Flechten kann das extreme Klima wenig anhaben.

Kolline Stufe (800-1800m)

Die unteren, außerhalb des Parks liegenden hügeligen Flanken, die mit ihren vulkanisch fruchtbaren Gebirgsbächen gespeist werden, sind heute intensive landwirtschaftliche Anbauflächen für Plantagen- und Kleingrundbesitzer. Sie dienen außerdem auch als Weideland. Nur der Nord und Westhänge, die etwas im Niederschlagsschatten liegen, haben bisher ihre ursprüngliche Vegetation von Wildsträuchern und Tiefland-Waldflächen beibehalten.

Montane Stufe (1800-2800m)

Die auch als Bergwaldstufe bezeichnete Vegetationszone besteht aus einer üppigen und dichten Waldformation, die einem tropischen Regenwald mit Steineiben und Feigenbäumen gleicht.

Viele der über 2000 Pflanzen und Baumarten sind nur hier heimisch, wie auch ihre Namen verraten. Als Beispiel sei hier der Macaranga kilimandscharica, ein etwa 30 cm hoher und für den Berg sehr typischer Busch, genannt. Blumen mit wunderschönen Farbspielen, wie die Kniphofia Thomsoni, verschiedene Moose, meterhohe Farne und lang herunterhängende Bartflechten vermitteln das Bild eines typischen und stellenweise dunklen Märchenwaldes.

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In dieser Zone wächst auch die schöne flammende Kniphofia Thomson, bekannt als "red hat Coca".

Weit verbreitet ist hier auch das Springkraut Impatiens kilimanjari. Ab einer Höhe von 2500 m trifft man auch auf die Szenerie johnstonii, eine der drei heimischen Riesenkreuzkraftarmen des Kilimandscharo.

Die Heidelandschaft (2800-4000m)

In dieser Zone beginnt die Steppen-Weidevegetation mit Kreuzgraten, Riesenvenetien, die zum Teil mit Flechten umwickelt sind. Die hier am häufigsten anzutreffende Pflanzenart ist die Erika anbohren. Die eigentliche Heidelandschaft beginnt bei ungefähr 3200 m und ist von Lobelien, Goldbäumen und Senecien durchsetzt. Sie sind die einzigen Blütenpflanzen in dieser Höhe, die dank eines Tricks der Evolution den klimatischen Bedingungen standhalten.

Die bis zu 1 m hohe Lobelie ist eine Fettpflanze aus der Gattung der Glockenblumengewächse und wird am Kilimandscharo Lobelie deckende genannt. Sie ist morgens die erste Pflanze, die ihr Blätterkleid öffnet, wenn die Sonnenstrahlen den angefrorenen Boden erwärmen. Der Kälte trotzt die Pflanze durch einen Stoff, den sie produziert und der wie ein Frostschutzmittel wirkt. Da es in dieser Höhe keine Insekten zur Bestäubung gibt, erledigen die kleinen metallic-grünen und langschnabeligen Nektar vögel sunbirds diese Aufgabe.

Neben den sehr kleinen Kreuzkräutern Arten beginnen um die 4000 m Marke auch die Riesenkräuter die Heide zu dominieren, von denen sich zwei Arten unterscheiden lassen: die bis zu 5 m hohe Szenario kilimanjari mit ihren grellgelben Blättern und die etwas dunklere Szenario rottonig. Mit ihren schalenförmigen Blättern können die Pflanzen Regen- und Tauwasser sehr lange bei sich behalten, was für ihr Gedeihen wichtig ist, denn ab 3500 m Höhe fällt bereits deutlich weniger Niederschlag.

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Die Wüstenzone (4000-5000m)

Die klimatischen Bedingungen in der als Hochland-Steinwüste bezeichneten Zone, sprich das knapp werden von Wasser und fruchtbarem Boden, hohe Temperaturschwankungen von tagsüber bis zu 40 °C und nachts bis unter 0 °C, stehen einer vielfältigen Flora im Wege. Hauptsächlich Moose, Flechten und Grasbüschel sind hier anzutreffen. Vereinzelt wachsen auch kleine Kreuzkrautpflanzen und Strohblumen. Eine Besonderheit ist die Arabisch Alpina, eine Art afrikanisches Edelweiß, die unserer geschützten Bergblume ähnlich sieht.

Ab der Höhe des Kilimandscharo Sattel kommt pflanzliches Leben nur noch selten vor. Obwohl diese alpine Wüstenlandschaft viele Tage im Jahr in dichtem Wolkennebel liegt, fällt hier der geringste Niederschlag von ganz Tansanias.

Schnee, Eis und Fels (über 5000m)

In der Gipfelzone ist die Kälte so intensiv mit bis unter -10 °C und der Sauerstoffgehalt so gering, dass nur noch die Flechten und die widerstandsfähigste Strohblumenart Helichrysym newii überleben können. Zudem fällt hier fast nur noch Schnee und kein Regen mehr.

Der Gipfel des Magens hat schon lange keinen Gletscher mehr und wird nur von gelegentlichen Schneeverwehungen bedeckt. Auch die großen Eisflächen am Kino schrumpfen unaufhaltsam. Vor allem die kleinen Gletscher, wie der Rätsel, Reimann und Decken verlieren zunehmend an den südlichen Eisfeldern und sind in ihrer weiteren Existenz stark bedroht.

Schnee, Eis und Fels


Klimatologen befürchten, dass die allgemeine Klimaerwärmung, sowie die zunehmende Brandrodung in den Baum-Savannen Ostafrikas und die Belastung durch hohe Emissionen von Kraftfahrzeugen und Industrie die ohnehin schon belastete Atmosphäre weiter aufheizen. Außerdem führt der immer stärker aufgewirbelte Staub der Ebenen, eine Folge großflächiger Erosionen, dass die Luft nachts nicht mehr so schnell abkühlen kann und somit die Froststunden weniger werden. Schließlich wirken Millionen von Staubpartikeln wie Vergrößerungsgläser und reflektieren so brennende Sonnenstrahlen auf die Gletscheroberflächen und auch auf das schwarze, sich aufheizende Lavagestein. Man geht davon aus, dass das arktische Eis am Äquator zur Mitte des 21. Jahrhunderts verschwunden sein wird.

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